St. Laurentius Schwemlingen

Der nachfolgende Text und die Bilder wurden uns mit freundlicher Genehmigung vom Autor Herrn Arthur Fontaine zur Verfügung gestellt. Herzlichen Dank!

Pfarrei und Kirche „St. Laurentius“ Schwemlingen *

(von Arthur Fontaine)

St. Laurentius Schwemlingen - Foto: A. FontaineDie Ersterwähnungsurkunde Schwemlingens, in der von einer Landschenkung an das Kloster Mettlach für das Seelenheil der Tochter des Schenkers die Rede ist, stellt gleichzeitig das erste christliche Zeugnis aus unserem Ort dar.
Seit der Gründung der alten Pfarrei St. Gangolf am Montclair-Berg im 10./11. Jahrhundert gehört Schwemlingen als Filiale zu dieser Pfarrei.
1739 ist eine Kapelle in Schwemlingen nachweisbar, die allerdings bereits sehr wahrscheinlich um 1600 gebaut worden ist. Sie hatte die Pestheiligen Sebastian und den Märtyrer Laurentius zu ihren Patronen.
Die Beschwerlichkeit wegen der großen Entfernung zur Pfarrkirche veranlasste die Schwemlinger, die kirchliche Selbstständigkeit anzustreben. Eine erste Nachricht hierfür ist ein Bittschreiben an den in St. Gangolf visitierenden Weihbischof im Jahr 1760. Daraufhin erhielten die Bittsteller wenigstens die Zusage einer regelmäßigen Sonn- und Feiertagsmesse in der Schwemlinger Kapelle.
Die völlige pfarrliche Eigenständigkeit wurde als Ziel jedoch nie aus den Augen verloren. Nach vielen vergeblichen Versuchen und Irritationen war es zu Beginn des 20. Jahrhunderts so weit. Im Jahr 1908 wurde Schwemlingen mit der Filiale Dreisbach zur selbständigen „Kapellengemeinde Schwemlingen-Dreisbach“ erhoben. Bereits am 15. Mai 1908 konnte der erste eigene Geistliche, Pfarrvikar Kröll, im Ort eingeführt werden.
1912 zog Vikar Kröll in das neu erbautes Pfarrhaus ein. das nächste Ziel, eine eigene Kirche, konnte 1914 erreicht werden: Konsekration am 24. Mai. Erst zum 1. September 1925 wurde die Kapellengemeinde eine vollwertige Pfarrei. Im gleichen Jahr wurde die Schwemlinger Kapelle wegen Straßenerweiterung abgerissen.

St. Laurentius Schwemlingen Altarraum - Foto: A. FontaineNoch während der Bemühungen um kirchliche Eigenständigkeit wurde 1897 in Schwemlingen ein Kirchenbauverein gegründet, der sofort mit dem Sammeln von Geld begann. Die Errichtungsurkunde der Kapellengemeinde verpflichtete jedoch zunächst zum Bau eines Pfarrhauses. Es wurde 1911/12 nach Plänen des Trierer Architekten Peter Marx errichtet.
Damit waren die vorhandenen Geldmittel erschöpft. Dennoch ging man unverzüglich an den Kirchenbau. Die erforderlichen Mittel brachte man im Laufe der Jahre 1912/13 zusammen, so dass im März 1913 der erste Spatenstich erfolgen konnte. Die Kirchenbaupläne stammten wieder von Peter Marx. Grundsteinlegung war an Fronleichnam 1913. bereits am Palmsonntag  1914 konnte die neue Kirche benediziert und in Dienst gestellt werden. Die feierliche Konsekration fand am 24. Mai 1917 statt. Pfarr- und Kirchenpatron ist der hl. Laurentius.
Im 2. Weltkrieg wurde die Kirche erheblich beschädigt. Bis 1947 konnten die schwersten Schäden beseitigt werden. Seither fanden zwei große Renovierungen statt, zwischen 1974 und 1983 und im Jahr 2000. Am 10. Oktober 1993 wurde eine neue Orgel eingeweiht.
Die Schwemlinger Kirche ist im Neu-Barockstil erbaut. Vorbild war die St. Paulin-Kirche in Trier.


* Nähere Informationen zur Pfarr- und Kirchengeschichte enthält das Schwemlinger Heimatbuch „Die Kirche im Dorf“ (vergriffen) und die Broschüre „St. Laurentius Schwemlingen – Pfarrei und Pfarrkirche“